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Wer aber war Johannes Kepler (1571 – 1630)?

Es ist an dieser Stelle natürlich nicht möglich, das überragende Lebenswerk Keplers erschöpfend darzustellen. An Johannes Kepler bewundern wir vor allem den immer auf das Große gerichtete Geist und den lauteren Charakter, dem zeitlebens alles Kleinliche und Egoistische fremd blieb. Kepler lebte in einer Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche. Reformation, Gegenreformation und Dreißigjähriger Krieg beeinflußten sein Leben auf vielfältige Weise. Doch trotz aller Widrigkeiten hinterließ Johannes Kepler ein Werk von höchst eindrucksvoller wissenschaftlicher Vielfalt.

Er leistete nicht nur Bahnbrechendes in der Astronomie, sondern schuf auch wegweisende Grundlagen in der Mathematik und Optik, und befaßte sich intensiv mit Musiktheorie, Naturphilosophie, Theologie und Chronologie. Er erfand das nach ihmbenannte Astronomische Fernrohr und entwickelte ein Verfahren zum Ausmessen von Weinfässern. Er machte sich im beginnenden 17. Jahrhundert ganz genaue Vorstellungen über das Himmelsschauspiel, das sich einem Betrachter vom Mond aus bietet: den blauen Planeten Erde, die gleißende Sonne, den noch komplizierteren Lauf der Planeten in der 14 Erdtage dauernden Mondnacht, Sonnenfinsternisse, Erdfinsternisse und vieles mehr. Welch kühne Gedanken und Visionen, vor allem zu der damaligen Zeit!

An einer späteren Raumfahrt der Menschen hatte er keinen Zweifel. Keplers Vision einer bemannten Raumfahrt wird deutlich im folgenden Zitat: Man schaffe Schiffe und Segel, die sich für die Himmelsluft eignen. Dann wird es auch Menschen geben, die vor der öden Weite des Raumes nicht zurückschrecken werden“ (aus Keplers „Dissertatio cum Nuncio Sidereo“, Prag 1610)

Der alte Menschheitstraum, zum Mond zu fliegen, wurde im 20. Jahrhundert mit dem amerikanischen Apollo-Projekt Wirklichkeit, auf der Grundlage der Keplerschen Planetengesetze und der übergeordneten Mechanik von Isaac Newton.